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Donnerstag, 11. Oktober 2012

VIETNAM: SAIGON - DER MITTWOCHSSPIELFILM "IM JAHR DES DRACHENS"



DER MITTWOCHSSPIELFILM IN DER ARD mit dem Titel IM JAHR DES DRACHEN VOM 10.10.2012 über Saigon und seine Geschichte - eine harsche KRITIK

Das Positive vorweg: Tatsächlich befindet sich Vietnam im Jahr des Drachen, der auf den vietnamesischen Mondkalender zurückgeht. Ansonsten viel Klischees von allen Seiten.

Meine Erwartung an den Film
Darsteller Klaus Behrendt bekannt aus dem TATORT aus Köln und Nina Liu

Klaus Behrendt und Nina Liu in dem Film "Im Jahr des Drachen"
 

Ich hatte mir gedacht, dass das Deutsche Fernsehen etwas mehr Aufmerksamkeit und Recherche aufgebracht hätte, um das Land am Mekong - dem Fluss aller Wasser - den Zuschauern nahe zu bringen. Ich war mehr als enttäuscht. Vor allen auch wegen der Interessenten, die Vietnam als ihr nächste Reiseziel wählen wollen und sich etwas Informationen über Vietnam aus dem Film erhofften.

Die Vorschau in der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG über den FilmIM JAHR DES DRACHEN war holzwegartig, um nicht zu sagen: grenzwertig null.

Der Rezensent in der SZ war bemüht, Vergleiche mit dem Film „Pretty Woman“ mit Richard Geere in der Hauptrolle anzustellen, also ein Remake auf die alte Geschichte nun auf eine vietnamesische Variante. Nun, mit diesem Sujet - reicher Mann trifft Liebesdienerin - hatte dieser Film nun gar nichts zu tun. Hätte sich der zuständige Redakteur etwas mit Vietnam und seiner Geschichte befasst, wäre ihm wahrscheinlich Graham Greene untergekommen, der in seinem Roman „ DER STILLE AMERIKANER“  mit den Gegebenheiten Saigons in den 50er Jahren befasst hat und eine sehr ausdrucksvolles und ergreifendes Buch über Saigon und seine Leidenschaften im Hotel Continental geschrieben hat.

Aufgefallen wäre ihm womöglich, dass der Name der Prostituierte Huong dem des Romans von Graham Greene entlehnt ist. Dort hieß sie zwar Phuong. Aber eine gewisse Ähnlichkeit ist erkennbar, wenn auch eine zu unterstellende Nachlässigkeit bei dem Drehbuch, was die Herkunft korrekten Namen anbelangt.

Gut, die Wahrzeichen Saigons tauchen in dem Film auf – wie des BITEXCO FINANCIAL TOWER bei Nacht – und eine Straßenszene im Bereich des Ben Thanh Marktes inmitten Saigons. Eine soweit authentische Sichtweise des Filmes.

BITEXCO FINANCIAL TOWER in SAIGON
 

Die Protagonistin  mit dem Namen Nina Liu in dem Film mit Namen Huong in dem Film war aber keine typische Vietnamesin. Sie ist ausweislich ihrer Referenz eine Australierin mit chinesischer Abstammung. Mir scheint es, dass die westliche Welt alles, was östlich vom Suez Kanal liegt als schlitzäugig und verschleiert wahrnimmt. Dem ist nicht so. Vietnamesinnen sind nicht schlitzäugig, es sei sie kommen aus den Grenzregion zu China.


Vietnamesin - Miss Saigon


 

Im Übrigen besteht keine große Gemeinsamkeit mit China, nicht zuletzt wegen der derzeit bestehenden Grenzverletzungen Chinas an den Paracelsus Inseln als auch in der jüngsten und alten Geschichte Vietnams.

Der Film suggeriert in mehreren Teilen dazu, Vietnam als ein Pendant zu Thailand zu sehen, dem verruchten Nachbarland Vietnams. Dieser Vorstellung muss entgegengetreten werden. Prostitution ist illegal in Vietnam. Freier und Prostituierte werden bestraft.

Es ist kein Land der Libertinage, wie es manchmal dargestellt wird. Diese Lanze muss ich für Vietnam brechen.

Die Familienstruktur in Vietnam ist bemerkenswert und vorbildlich. Überwiegend wohnen die Vietnamesen in einem Generationenhaus zusammen. Ein Übernachten dort als Ausländer mit einer Einheimischen ist ohne Trauschein nicht möglich und wird von der Moral auch nicht geduldet. Der Sitten und Moralkodex in Vietnam wird geprägt durch seine Ehrfurcht vor den Älteren.

Wahr ist, dass Vietnam in der Textilindustrie westlicher Staaten eine führende Rolle einnimmt. Hemden à la VAN LAACK und andere westliche  Brands werden in Vietnam produziert.

 

 

 

 

 





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